von

Bratmann zu wählen, war ein großer Fehler

Präsident bricht sein Wort und verantwortet Abstieg und Fan-Bashing

Freunde und Mitglieder der Eintracht,

der einhellige, facettenreiche und leidenschaftliche Auftritt der Fans bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung (aoMV) Ende Juli zeigt, dass viele, viele Vereins-Mitglieder die Situation unserer Eintracht sehr realistisch bewerten. Der Wunsch nach positiven Veränderungen ist absolut vorhanden und wurde in gelungenen Redebeiträgen mit Nachdruck und Sachlichkeit geäußert.

Rückschritte bei Kommunikation und Profi-Fußball

Seit rund 3 Jahren kämpfen wir gemeinsam in und mit der Initiative Eintracht für Verbesserungen beim BTSV. Bei allen gemeinsamen Erfolgen müssen wir jedoch eingestehen, dass wir bei 2 entscheidenden Punkten Rückschritte statt Fortschritte zu verzeichnen haben: Kommunikation und Profi-Fußball.

In beiden Bereichen hatten wir uns von einem Präsidenten Christoph Bratmann wesentliche Verbesserungen erhofft, zumal es uns mehrfach in diversen Gesprächen vor seiner Wahl versprochen wurde. Hier haben wir allerdings den Fehler gemacht, seinen Worten Glauben zu schenken und den SPD-Landtagsabgeordneten – vor allem mit der Unterstützung der Fans – zum Präsidenten zu wählen. Das tut uns sehr leid!

Schon wenige Minuten nach seinem Amtsantritt bei der JHV 2020 deutete sich leider an, dass Christoph Bratmann offenbar eine ganz eigene Agenda verfolgt. So negierte er die im Vorfeld durch Nicht-Entlastung formulierte Kritik an einigen Mitgliedern des Aufsichtsrates, obwohl ihm dieser Vorgang bewusst war.  

Initiative beantragt aoMV

Wie berechtigt diese Kritik war, zeigte der weitere Saisonverlauf mit dem vermeidbaren Abstieg aus der 2. Liga, bei dem Aufsichtsrat und Präsidium tatenlos zusahen. Auch die nach dem Abstieg erfolgten 3 Rücktritte aus dem AR sprechen eine deutliche Sprache.

In großer Sorge um die Zukunft des Profi-Fußballs in Braunschweig und um die Handlungsfähigkeit des AR, beantragte die Initiative Eintracht eine aoMV.

Doch unser Ansinnen, gemeinsam mit den nach Verbesserung in der Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA strebenden Kräften den AR auf eine breite und kompetente Basis zu stellen, wurde vom Präsidium konterkariert. Es gelang nicht, einen allseits akzeptierten AR aufzustellen.

Das Präsidium um Christoph Bratmann mit Rainer Cech, Axel Ditzinger, Kay-Uwe Rohn und Dennis Kruppke nutzte vielmehr den Wahlausschuss als Sondierungs-Gremium, das unliebsame Bewerber erst gar nicht anhörte oder, wie bei dem legitimierten Kandidaten der Fanabteilung, unter fadenscheinigen Gründen ablehnte.

Diffamierungs-Kampagne

Gleichzeitig intensivierte das Präsidium das Fan-Bashing und ließ unter anderem bundesweit verlauten, was für üble Missetaten die Eintracht-Fans im Laufe der Saison (angeblich) so begangen hätten. Dabei wurde suggeriert, dass es sich in erster Linie um Mitglieder der Fanabteilung handele.

Zusätzlich versandten Vorstände anderer Abteilungen des Gesamtvereins vorgefertigte E-Mails, die die Fanabteilung in ein vereinsschädigendes Licht rückten. Dass hier gegen das hochgepriesene Leitbild verstoßen wurde, das man allzu gerne den Fans vor die Nase hält, kritisierte weder das Präsidium, noch die unbeteiligten Vorstände.

Gruseliges Demokratieverständnis

Das äußerst bedenkenswerte Demokratieverständnis von Christoph Bratmann und Co. dokumentierte zusätzlich die Tagesordnung der aoMV, in der erst pünktlich um 20 Uhr analog und digital über den AR abgestimmt werden sollte, bevor es zur Aussprache kam. Das konnten die Fans durch einen kurzfristig eingereichten Antrag gerade noch verhindern, da viele Vereinsmitglieder anderer Abteilungen aufgefordert wurden, erst um 20 Uhr für eine Stunde digital teilzunehmen und somit noch nicht online waren.  

Einen kurzen Einblick hinter die Präsidiums-Kulissen gewährte im Nachgang der aoMV Vizepräsident Axel Ditzinger. Der Braunschweiger Unternehmer war von Christoph Bratmann Anfang 2021 ins Boot geholt worden. Bereits Ende Juli trat er vom Amt wieder zurück, da er vergeblich einen AR-Platz, sowie die Nachfolge von Christoph Bratmann beansprucht hatte. Bratmann bezeichnete sich immer als Übergangspräsident.

In den Gesprächen mit Vertretern der Initiative hatte Axel Ditzinger vor seinem Rücktritt immer in den Vordergrund gestellt, dass er sich dafür einsetzten möchte, dem Profi-Fußball bei der Eintracht künftig professionelle Strukturen zu geben.

Bei der JHV am Freitag, 12. November, um 18.30 Uhr im Eintracht-Stadion, stellt sich Christoph Bratmann ebenso wieder zur Wahl wie Rainer Cech und Kay-Uwe Rohn, der bei der JHV 2020 nicht entlastet worden war. Als Vizepräsidentin an seiner Seite möchte Christoph Bratmann nun Nicole Kumpis installieren, Benjamin Kessel kandidiert für Dennis Kruppke. Dieses Personaltableau gab der Wahlausschuss 9 Tage vor der JHV bekannt.

Anträge von Fanabteilung und Initiative

Eine Satzungskommission aus Mitgliedern der Fanabteilung und der Initiative Eintracht hat eine Reihe von Anträgen eingebracht, die ihr unter den Tagesordnungspunkten 16, hier nur zu § 15 (6) und § 16 (3) sowie 17 und 18 findet. Wir bitten hier um Zustimmung. 

Auch vom Präsidium wurden Anträge eingebracht, die zumeist im Nachgang zur aoMV zu sehen sind. Immer wieder hatte Christoph Bratmann im Vorfeld der aoMV moniert, dass es nicht angehen könne, dass laut Satzung 100 Unterschriften ausreichen, um eine aoMV zu beantragen. Hier möchte das Präsidium die Hürde künftig wesentlich höher legen. Zudem möchte man in der Satzung regeln, dass künftig alle JHVs in hybrider Form stattfinden, also die im Vereinsrecht festgeschriebene (coronabedingt ruhende) Präsenzpflicht ausgehebelt wird.

Jeder Antrag zur Satzung bedarf einer Zweidrittelmehrheit.

Es liegt ein turbulentes und in vielen Punkten äußerst unerfreuliches Eintracht-Jahr hinter uns. Allerdings hat es auch sehr deutlich aufgezeigt, wie die Vereinsführung tickt, über die Eintracht-Fans denkt und wie man meint, handeln zu können. Statt des von Christoph Bratmann versprochen Dialoges und Miteinanders ging die Reise in die Gegenrichtung.

Die Stimmung im Verein, aber auch im Umfeld, ist toxisch. Sehr zu unserem Bedauern.

Unser Fehler verpflichtet, lasst ihn uns gemeinsam wieder ausbügeln!

Bleibt gesund und blau-gelbe Grüße

Eure Initiative

PS: Jeder ist herzlich dazu eingeladen, sich am Freitag mit uns um 16:30 Uhr vor dem FanHaus zu treffen, um letzte Infos auszutauschen.